X


[ Pobierz całość w formacie PDF ]

teilgenommen, was sie politisch sehr gepr�gt hat. Sie schnitt sich die
Haare kurz und fing an, als modisches Statement Krawatten zu tra-
gen. Dora ist von Natur aus sehr h�bsch, sodass selbst ein schlechtes
Styling gut an ihr aussieht.
Ich stand damals auf Barbies. Ich besa� eine Sammlung von f�n-
fundzwanzig Puppen und au�erdem ein Barbie-Haus, einen Barbie-
Lieferwagen, ein Barbie-Auto, unz�hlige Beh�ltnisse f�r Barbie-
Kleider und eine tragbare Barbie-Kleiderkammer. Stundenlang sa�
ich in meinem Zimmer und spielte damit. Alle Puppen hatten ihre ei-
gene Geschichte und sie hatten viel miteinander erlebt. Oft ging es in
ihren Gespr�chen darum, dass es zu wenig Kens gab.
133/254
Zu Weihnachten schenkten mir meine Eltern drei neue Barbies.
Eine war ein Strandm�dchen, das mit den F��en in Flipflops schl�p-
fen konnte und vier verschiedene Badeanz�ge hatte. Die zweite trug
Ballkleider und ging in die Oper. Sie war mit einem Opernglas und
mit einer Nerzstola ausgestattet. Die dritte Barbie war eine
Gesch�ftsfrau im Hosenanzug. Sie kam mit Schreibtisch und B�ros-
tuhl. Als wir am Weihnachtsmorgen unsere Geschenke ausgepackt
hatten, gingen Dora und ich in mein Zimmer.
Dora hatte sich zu Weihnachten nur B�cher gew�nscht. Sie konnte
ihre Geschenke also �bereinanderstapeln. Ich hatte meine neuen
Barbies auf meinem Bett abgelegt. �Schau genau hin, Celia!�, sagte
Dora und zeigte auf den Berg aus Kunsthaar und Plastikk�rpern.
�Schau, wie die Gesellschaft ihren Kindern Geschlechterstereotypen
aufzwingt!�
Ich schaute hin. Und ich sah nur Barbies.
�Wenn du ein Junge w�rst, dann h�tten sie dir einen
Spielzeuglaster und eine Rennbahn geschenkt. Aber du bist ein M�d-
chen und deshalb gehen sie davon aus, dass du ein Puppenhaus
magst und dass du gern mit Puppen spielst und sie an- und
ausziehst.�
�Aber ich spiele wirklich gern mit & �, versuchte ich zu sagen, aber
Dora unterbrach mich.
�Celia, ich glaube, es ist Zeit, dass wir uns positionieren�, erkl�rte
sie und beschloss, dass wir alle Barbies, die alten genau wie die
neuen, in einer Schachtel ganz hinten in meinem Schrank verstauten.
(Eigentlich wollte sie, dass wir sie zusammenpackten und verschenk-
ten, aber ich konnte sie noch auf den Schrank herunterhandeln.) Es
war echt viel verlangt, vor allem, weil ein Teil der Barbies nagelneu
war, aber Dora schien diese Sache sehr wichtig zu sein, und sie war
134/254
die einzige Verwandte, die wenigstens ann�hernd so alt war wie ich.
Sie wirkte auf mich so viel kl�ger, dass ich nachgab.
Am Abend zum Weihnachtsessen trugen wir beide dann Klamot-
ten, die sie f�r �geschlechtsneutral� hielt, also eine Jeans und ein
wei�es T-Shirt. Meine Mutter hatte Braten und Kartoffelp�ree
gekocht. Als frisch erkl�rte Vegetarierin a� Dora aber nur ein
getoastetes K�se-Sandwich und ein paar Karottensticks. Sie sah mich
immer wieder eindringlich an und stupste mich schlie�lich unter
dem Tisch.
�Ich hab s mir �berlegt�, verk�ndete ich. Die ganze Familie starrte
mich an, als ich zu meiner Erkl�rung anhob, die wir zusammen ge�bt
hatten. �Ich habe beschlossen, dass ich nicht mehr mit Barbies
spielen m�chte.� Ich versuchte, �berzeugt zu klingen.
Die Erwachsenen am Tisch warfen sich besorgte Blicke zu. Mein
Onkel stie� einen un�berh�rbaren tiefen Seufzer aus und schob sich
eine Gabel Kartoffelp�ree in den Mund. Meine Tante sah ihn einen
Moment lang an. Dann sah sie zu meinen Eltern. Meine Mutter er-
widerte ihren Blick, als w�rden sie telepathisch kommunizieren.
Die Luft im Raum war dick wie Schokoladensirup. Als Kind hat
man oft das Gef�hl, dass die Erwachsenen ein gro�es Geheimnis
miteinander teilen. Und deshalb f�hren sie sich manchmal ziemlich
komisch auf, obwohl es keinen echten Anlass gibt. Mir war klar, dass
ich etwas Entscheidendes gesagt hatte, aber eigentlich wusste ich
nicht, was.
�Also gut, Celia�, sagte mein Vater mit einer Stimme, die seiner
Rolle als Familienoberhaupt gerecht wurde. �In Ordnung. Wir wer-
den dir keine Puppen mehr kaufen. Gibt es etwas anderes, das du
stattdessen gerne h�ttest?�
135/254
Mein Vater war extrem freundlich, als er das sagte. Er schien �ber-
haupt nicht ver�rgert dar�ber zu sein, dass er mir gerade drei Barbies
geschenkt hatte, die ich pl�tzlich nicht mehr wollte.
Jetzt wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte eine politische
Erkl�rung dar�ber abgegeben, dass ich nicht mehr mit Puppen
spielen w�rde, aber ich wusste nicht, womit ich sonst spielen sollte.
Ich sah Dora an, aber sie wich meinem Blick aus. Sie biss in ihr Sand-
wich und tat ganz unschuldig.
��hm�, sagte ich und suchte verzweifelt nach Worten. �Eine Ren-
nbahn?�, murmelte ich schlie�lich.
Mein Onkel lachte laut auf. Dabei spuckte er sogar ein bisschen
Kartoffelp�ree auf den Tisch. Mit einem Blick brachte meine Tante
ihn zum Schweigen. �Na fein, Celia, ich kaufe dir gern eine Renn-
bahn�, sagte sie.
�Ja, mein kleiner Maik�fer�, stimmte meine Mutter zu. �Wir
kaufen dir genau das Spielzeug, das du gerne haben m�chtest.�
Und dann standen sie und meine Tante auf und fingen an, den
Tisch abzur�umen.
Am n�chsten Tag flog Dora zur�ck nach Oregon und ich holte die
Schachtel wieder aus dem Schrank. Meine Eltern sprachen nie mehr
dar�ber und zu meinem n�chsten Geburtstag schenkten sie mir ein
Barbie-Cabrio.
22
Man braucht nur einen einzigen Freund und pl�tzlich ist an einem
Wochenende alles m�glich. Am Samstagmorgen a� ich zum Fr�h-
st�ck meine Cornflakes und las in meinem Regenw�rmerbuch.
Meine Mutter war bereits zur Arbeit im Krankenhaus.
***
�Oh, hallo, Liebes�, sagte die Frau, die bei Drake zu Hause die T�r
�ffnete. �Du musst Cecilia sein.� Drakes Gro�mutter trug eine
schwarze Hose und eine schwarze Seidenbluse. Ein schmaler gelber
Schal lag um ihren Hals und reichte bis �ber ihre Taille. Sie war an-
ders als alle Gro�m�tter, die ich je gesehen hatte. Die Mutter meiner
Mom ist gestorben, als ich noch klein war, und die Mutter meines
Dad trug immer Kleidung mit Motiven der Jahreszeit. Sie besa� zum
Beispiel eine beeindruckende Sammlung von Pullovern mit
Schneem�nnern.
��h & ich hei�e Celia�, sagte ich sch�chtern.
�Ach ja, nat�rlich.� Sie nahm mich an der Hand und zog mich ins
Haus. �Hast du Hunger?�
�Ich habe zu Hause Cornflakes gegessen.�
Das Haus war blitzblank, aber trotzdem gem�tlich. Ihr Einrich-
tungsgeschmack war offenbar in einer Zeit stehen geblieben, als lind-
gr�ne Sofas und Lampenschirme mit Fransen in Mode waren. Der
Teppich im Wohnzimmer war so dick, dass ich es f�r ausgeschlossen
137/254
hielt, auch nur einen Schritt darauf zu h�ren, und sei es von einem
dicken Mann mit schweren Stiefeln. Auf jeder Oberfl�che stand ein
Kristallgef�� mit allerlei Bonbons.
�Ich bin so froh, dass Drake hier in Hershey eine Freundin gefun-
den hat. Er braucht doch jemanden, mit dem er seine Zeit verbringen
kann  nicht nur mit einer alten Dame, was?� Sie stie� mich mit dem
Ellbogen in die Seite, als h�tte sie einen Witz gemacht. Dann sah sie [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • blogostan.opx.pl
  • Drogi użytkowniku!

    W trosce o komfort korzystania z naszego serwisu chcemy dostarczać Ci coraz lepsze usługi. By móc to robić prosimy, abyś wyraził zgodę na dopasowanie treści marketingowych do Twoich zachowań w serwisie. Zgoda ta pozwoli nam częściowo finansować rozwój świadczonych usług.

    Pamiętaj, że dbamy o Twoją prywatność. Nie zwiększamy zakresu naszych uprawnień bez Twojej zgody. Zadbamy również o bezpieczeństwo Twoich danych. Wyrażoną zgodę możesz cofnąć w każdej chwili.

     Tak, zgadzam siÄ™ na nadanie mi "cookie" i korzystanie z danych przez Administratora Serwisu i jego partnerów w celu dopasowania treÅ›ci do moich potrzeb. PrzeczytaÅ‚em(am) PolitykÄ™ prywatnoÅ›ci. Rozumiem jÄ… i akceptujÄ™.

     Tak, zgadzam siÄ™ na przetwarzanie moich danych osobowych przez Administratora Serwisu i jego partnerów w celu personalizowania wyÅ›wietlanych mi reklam i dostosowania do mnie prezentowanych treÅ›ci marketingowych. PrzeczytaÅ‚em(am) PolitykÄ™ prywatnoÅ›ci. Rozumiem jÄ… i akceptujÄ™.

    Wyrażenie powyższych zgód jest dobrowolne i możesz je w dowolnym momencie wycofać poprzez opcję: "Twoje zgody", dostępnej w prawym, dolnym rogu strony lub poprzez usunięcie "cookies" w swojej przeglądarce dla powyżej strony, z tym, że wycofanie zgody nie będzie miało wpływu na zgodność z prawem przetwarzania na podstawie zgody, przed jej wycofaniem.