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folg der Firma genauso verantwortlich wie
für seine Angestellten.
Außerdem musste er sich dringend um
seine angeschlagene Familie kümmern, ehe
sich noch alle gegenseitig zerfleischten. Die
täglich hysterischer ausfallenden Nachricht-
en seiner nervtötenden Mutter auf der
Handy-Mailbox ließen das zumindest
befürchten.
Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als
in sein altes Leben zurückzukehren, sosehr
ihm auch davor grauste. Eigentlich war der
spontan gefasste Vorsatz, es endgültig hinter
sich zu lassen, auch nur so etwas wie eine
Überreaktion auf seine geplatzte Hochzeit
gewesen. Normalerweise entsprach ein de-
rart kopfloses Verhalten gar nicht seinem
Charakter. Pflicht und Verantwortungsgefühl
bedeuteten ihm immer noch viel, und der
Ruf danach war mit jedem Tag lauter
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geworden, sosehr er sich auch bemühte, ihn
zu ignorieren.
Doch wie sollte er Elena verlassen
können? Jetzt, da er gerade erst entdeckt
hatte, dass sie nicht die Frau war, für die er
sie gehalten hatte? Jetzt, da sich alles
geändert hatte. Trotzdem war er sich immer
noch nicht im Klaren, was er von ihr wollte.
Und diese Unsicherheit trieb ihn noch in den
Wahnsinn.
Er hatte mit Engelszungen auf sie einre-
den müssen, damit sie die Insel nicht in dem
Moment verließ, in dem feststand, dass sie
nicht schwanger war.
 Was für einen Grund sollte es geben,
noch länger hierzubleiben? , hatte sie ihn
mit dem kühlen Lächeln gefragt, das er in-
zwischen zu hassen gelernt hatte.  Unsere
Absprache galt einzig nur & 
 Diese Absprache haben wir getroffen, als
ich noch dachte, du wärst mit Niccolo Falco
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verlobt , hatte er sie gereizt unterbrochen.
 Doch das bist du nicht, oder?
 Viel wichtiger ist, dass ich nicht
schwanger bin. Was du bis gestern noch ge-
glaubt hast oder nicht, ist völlig irrelevant.
 Glaubst du, dass er immer noch nach dir
sucht? , hatte er gefragt, weil er sich nicht so
leicht von dem Thema ablenken lassen woll-
te. Dabei bebte Alessandro innerlich immer
noch vor mörderischer Wut und schwankte
zwischen dem Verlangen, Falco das Lebens-
licht auszublasen oder Elena in sein breites
Bett zu verschleppen und sie nicht eher ge-
hen zu lassen, bis sie versprach, bei ihm zu
bleiben.
 Ich weiß, dass er es tut , hatte sie geant-
wortet.  Er schickt mir fast täglich E-Mails,
damit ich mich nie sicher fühle. Diesmal
wirkte ihr stets präsentes Lächeln seltsam
geisterhaft.  Meinen Job als Kellnerin gegen
die Arbeit auf deiner Jacht einzutauschen,
hat mich davor gerettet, ihm schon vor
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Wochen in die Hände zu fallen. Erst später
habe ich erfahren, dass er mir bereits dicht
auf den Fersen war, als ich Cefalù aus in-
stinktivem Unbehagen fluchtartig verlassen
habe.
Die Vorstellung, dass sie dem Schwein fast
wieder in die Hände gefallen wäre, hatte
seine Wut erneut aufflackern lassen und ein-
en wilden Beschützerinstinkt in Alessandro
entfacht.  Glaubst du wirklich, ich kann dich
einfach so gehen lassen und meine Hände in
Unschuld waschen, wenn dieser Bastard im-
mer noch hinter dir her ist? , hatte er grim-
mig gefragt.
 Das ist nicht deine Entscheidung, son-
dern meine , kam es kühl zurück.
Danach hatten sie sich stumm angestarrt
wie erbitterte Feinde.
 Du weißt, dass ich dich zwingen könnte
zu bleiben, oder? Niemand betritt oder ver-
lässt diese Insel ohne meine ausdrückliche
Genehmigung.
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Seine Drohung hatte Elena nur ein spöt-
tisches Lachen entlockt.  Das würdest du
nicht tun, Corretti.
Natürlich nicht, aber ich würde es gern
tun!
Bittend hatte er eine Hand ausgestreckt,
und als sie sie ihm nach langem Zögern
reichte, zog er sie an die Lippen.  Du warst
es, die auf vierzig Tagen bestanden hat ,
erinnerte er Elena.  Wir haben noch fast eine
Woche.
Lächelnd schüttelte sie den Kopf.  Die Zeit
für Spielchen ist endgültig vorbei.
 Vierzig Tage, principessa & 
 Alessandro & 
 Elena, bitte! Er hatte seine eigene
Stimme nicht wiedererkannt.  Bleib.
Alessandro konnte es selbst nicht fassen 
er bettelte! Ein anderes Wort gab es dafür
nicht. Und Elena schaute ihm in die Augen,
als beeindruckte es sie kein bisschen, dass er
sich auf eine Weise benahm, die er bisher für
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unmöglich gehalten hatte. Aber auch das war
ihm momentan egal, Hauptsache, es wirkte.
 Gut, vierzig Tage , lenkte Elena ein, als er
schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte.
 Keinen Tag länger. So wie jetzt kann es
nicht ständig mit uns weitergehen.
 Warum nicht? , war ihm spontan
entschlüpft. Und kaum dass es heraus war,
manifestierte sich die Vorstellung bereits als
verlockender Plan in Alessandros Kopf.
 Also, ich hätte nichts dagegen ein-
zuwenden , dachte er laut und kam ihr mit
jedem Schritt näher.
Was immer Elena noch hatte sagen
wollen, erstickte er mit einem Kuss, der sie
genau dahin brachte, wo sie immer nach
einem ähnlichen Wortwechsel landeten.
Doch auch die geschenkte letzte Woche
war vergangen wie im Flug.
Alessandro trat ans Fenster und starrte
hinaus auf das türkisfarbene Meer, das so
ruhig und unbeeindruckt wirkte, wie er sich
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gern gefühlt hätte. Er spürte Elenas An-
wesenheit in seinem Schlafzimmer, ehe er sie
hörte & an dem vertrauten Kribbeln auf
seiner Haut, dem Pulsschlag, der sich
beschleunigte, dem bittersüße Ziehen in
seiner Brust und den Lenden.
 Bist du so weit? , fragte er, ohne sich
umzudrehen. Er musste sich anstrengen, um
gelassen zu klingen und sein Verlangen nach [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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